SmartFactory-KL beendet Medienarbeit auf Kanal X (Twitter)

  • Der Wissenschaft verpflichtet
  • Verwirrungen nicht unterstützen
Elon Musk ist für seine bizarren Aussagen bekannt. Bisher hat die SmartFactory-KL diesen Umstand hingenommen. Doch das soll sich ändern. „Mit dem Verbleib bei X würden wir stillschweigend Kommentare und Tendenzen unterstützen, die wir nicht teilen“, so Dr. Ingo Herbst, Kommunikationschef der SmartFactoryKL. „Deshalb werden wir diesen Kanal nicht weiter nutzen.“
Die Diskussion ist nicht neu
Seit August 2016 ist die SmartFactoryKL (SF-KL) bei Twitter, heute X, aktiv. Unter dem Kürzel @SmartFactoryKL hat sie sich eine Community aufgebaut, die sich für Themen rund um Industrie 4.0, Shared Production, Operational Safety Intelligence oder Datenräume interessiert. „Einen digitalen Kanal zu etablieren ist jahrelange Arbeit“, weiß Herbst. „Aber wir wollen nicht mehr in einem Umfeld von Behauptungen, Halbwahrheiten und Hetze kommunizieren.“ Einen konkreten Auslöser nennt Herbst nicht, aber die Diskussion führt das Kommunikationsteam schon länger, besonders intensiv aber seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk. „Insgesamt verschärft sich der Diskurs auf allen Plattformen,“ stellt Herbst fest, „X scheint aber am krassesten.“ Diskussionen werden dort nicht mehr geführt, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. „Sachliche und konstruktive Kommunikation verschwindet hinter gefühlten Wahrheiten und lautstark geäußerten Meinungen“, führt Herbst aus. „Musk befeuert das mit seinen Provokationen und bedient dabei das rechte Klientel, das auf haltlose Emotionalisierung von irgendwelchen Themen setzt.“ „Twitter hat sich schon seit längerem zu einem mitunter unappetitlichen Kanal entwickelt“, ergänzt Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SF-KL. „Das ist schade für die, die damit gute Arbeit machten und machen.“ „Außerdem sinkt die Relevanz,“ so Herbst. „Unsere Zielgruppe wendet sich eher LinkedIn zu, die Zugriffszahlen von X sinken stetig.“
 
Fakten und Wissenschaft 

Als wissenschaftliche Einrichtung argumentiert die SF-KL grundsätzlich auf Basis von Fakten und Erkenntnissen. „Das ist unsere DNA“, betont Ruskowski. „Alle wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen sind angehalten, exakt und sauber zu arbeiten. Wir betreuen viele Dissertationen, da ist genaue Analyse besonders wichtig.“ Musk hingegen sorgt regelmäßig mit Beiträgen für Verwirrung, nicht nur auf seinem Kanal X. Zudem nutzt er rechte Portale, um seine persönliche Wahrheit zum Klimawandel, zu politischen Parteien, zu Flüchtlingen usw. zu veröffentlichen. „Das ist ein Umfeld, wo wir nicht hingehören wollen“, so Herbst. „Unser Ziel ist es, realistische Zukunftsszenarien zu zeichnen, die auf Zahlen und Forschungsergebnissen gründen.“ So arbeitet die SF-KL u.a. mit vielen Methoden der Künstlichen Intelligenz im Kontext der Produktion von morgen. „Da vertreten wir durchaus Meinungen, die von populären Annahmen abweichen“, sagt Ruskowski. „Ganz einfach, weil wir eindeutige Erkenntnisse haben, die unsere Aussagen untermauern. Denn weder ist KI ein Heilsbringer, noch eine Horrorvision. Wir wollen grundsätzlich immer zur Versachlichung von Diskursen beitragen.“

Das soll in Zukunft nur noch auf LinkedIn unter @SmartFactory-KL passieren. Ab 01.01.2024 wird @SmartFactoryKL bei X nicht mehr bespielt. Der Account ist mit allen Tweets aber noch abrufbar.

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