Interview mit Dr. Stefan Wess von Empolis

Das Softwareunternehmen Empolis aus Kaiserslautern gehört zum Kreis der aktiven Mitglieder, die am neuen Demonstrator mitbauen. CEO Dr. Stefan Wess beantwortet im Interview Fragen, zur Kooperation mit der SmartFactoryKL, zur Vision Production Level 4 und zu Industrie 4.0.

Warum beteiligt sich Empolis als Goldpartner beim Bau des neuen Demonstrators für die HM 2020?

Wir freuen uns sehr, an der Weiterentwicklung von Industrie 4.0 mitzuarbeiten. Wir sind überzeugt, dass der Mensch mithilfe von KI-Anwendungen einen intelligenten Assistenten gewinnt, der ihm ständig zur Seite steht und ihn dabei unterstützt, auch in schwierigen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen und Probleme schneller zu lösen. Der neue Demonstrator ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine.

Warum ist die Technologie-Initiative SmartFactory e.V. für Empolis ein wichtiger (strategischer) Partner?

Die SmartFactoryKL bringt als deutsche Initiative alle wichtigen Player aus relevanten Disziplinen zusammen. Da das verarbeitende Gewerbe nicht an Ländergrenzen haltmacht, freuen wir uns, dass die Verbindungen auf europäischer Ebene nun mit der Gründung der SmartFactory-EU gestärkt werden.

Welchen (wirtschaftlichen) Nutzen hatte Empolis bisher von der Mitgliedschaft in der SmartFactoryKL ?

Unseren Kunden können wir in der realitätsnahen Demonstrationsumgebung, einer komplett modularisierten und herstellerunabhängigen Produktionsanlage, innovative Technologien vorführen. Industrie 4.0 wird so anfassbar und erlebbar.

Wie ist Empolis technisch am neuen Demonstrator beteiligt?

Die KI-basierte Cloudlösung Empolis Service Express assistiert dem Werker bei der Rekonfiguration der Anlage im Plug & Produce-Prozess sowie bei Reparatur- und Wartungsfällen. Die Software liefert kontextbezogen die passenden Informationen und unterstützt bei Bedarf mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Die Produktionsanlage teilt dem Werker mit, dass er die Rekonfiguration starten kann. Dabei kann eine AR-Brille genutzt werden und der Zugriff auf die Informationen über eine mobile Field Service App, auch offline, erfolgen. Am Ende gibt der Assistent automatisch eine Rückmeldung und der rekonfigurierte Produktionsprozess wird automatisch gestartet. Auch ungeschulten Messebesuchern ermöglicht die Nutzung dieses Assistenzsystems die Rekonfiguration einer industriellen Produktionsstrecke. Damit unterstützt Empolis-Software modulare und agile Produktionsstrukturen des Production Level 4, bei dem Mensch, Maschine und Software zu einer Einheit werden.

Welche Erwartungen hat Empolis an die SmartFactoryKL bzgl. zukünftiger Zusammenarbeit?

Die Arbeiten und Forschungsergebnisse aus Kaiserslautern verbreiten sich seit 2011 unter dem Schlagwort Industrie 4.0, mittlerweile hat sich der Begriff international etabliert. Mit dem neuen Demonstrator, der menschliche und künstlicher Intelligenz vereint, läuten wir gemeinsam das nächste Stadium Production Level 4 ein.

Empolis Selbstbeschreibung

Empolis unterstützt Kunden dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Weltweit gibt es derzeit ca. 500 Empolis-Installationen und täglich nutzen rund 700.000 professionelle User unsere Lösungen, um damit etwa 40 Millionen Endkunden zu bedienen. Wir bündeln Technologien der künstlichen Intelligenz für CRM- und Service Management in Cloudlösungen. Diese ermöglichen eine völlig neue Servicequalität, Kundenansprache und digitale „As a Service“- und Plattform-Geschäftsmodelle – vom Signal bis zur Aktion. In Verbindung mit dem Internet der Dinge birgt KI große Chancen für produzierende Unternehmen in Produktion, Service und Wartung. Durch die Echtzeitanalyse von maschinen-, produkt- und servicebezogenen Daten sowie die Verwendung neuer Mensch-Maschine-Schnittstellen (bspw. Voice Interface, Image Recognition und Augmented Reality) lassen sich schnell innovative Serviceprodukte entwickeln und auch gut vermarkten. Bei Wartungs- und Reparatureinsätzen wird Servicetechnikern schon in naher Zukunft persönlicher Serviceassistenten zur Verfügung stehen, die mithilfe von Sprachsteuerung durch die Reparatur-, Wartungs- und Diagnoseprozesse führen. Die KI verarbeitet Informationen und Daten ständig automatisch und stellt sie dem Werker, wenn nötig, zur Verfügung. Somit bilden KI-Technologien und digitale Assistenten den nächsten logischen Schritt in der vierten industriellen Revolution; Mensch und Künstliche Intelligenz arbeiten zukünftig Hand in Hand zusammen. www.empolis.com

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