Industrielle Kreislaufwirtschaft auf der Hannover Messe

  • Die Produktionsinsel_SKYE der SmartFactory-KL wird in Halle 8 aufgebaut
  • Verwaltungsschalen, KI und Datenräume in der Praxis

Kosten und Material einsparen durch die Nutzung gebrauchter Teile? Eine gute Idee. Im Prinzip machbar, nur kaum in der industriellen Anwendung umgesetzt. Die SmartFactory-KL zeigt auf der Hannover Messe, wie Bauteile in die Wertschöpfungskette rückführbar sind. Dafür wird neben der Produktionsinsel_KUBA auch _SKYE aufgebaut. Der Datenaustausch erfolgt im Datenraum und durch den Einsatz von Verwaltungsschalen, um zu zeigen, wie eine nachhaltigere Produktion zukünftig aussehen kann.

Kreislaufwirtschaft 
Teil der Kreislaufwirtschaft ist es, gebrauchte Bauteile und Komponenten erneut zu nutzen. Nicht jedes Bauteil wird in einem komplexen Produkt gleichermaßen beansprucht oder weist Verschleißerscheinungen auf, welche die weitere Nutzung einschränken oder gar verhindern. Hier setzt der Re-Use Use Case der SmartFactory Kaiserslautern (SF-KL) an. Die Weiternutzung gebrauchter Komponenten hilft, Ressourcen zu schonen, CO2 zu vermeiden und somit Kosten zu senken. „Die Idee an sich ist nicht neu“, sagt Teresa Petzsche, stellv. Projektleiterin des Green AI-Hub Mittelstand, „aber wir setzen sie im industriellen Kontext mit Unterstützung von KI ein. Das wird in Zukunft sehr wichtig sein.“
 
Die Produktionsinsel_SKYE

Die Produktionsinsel_SKYE ist Teil der Shared Production Kaiserslautern. Mit Hilfe von KI bewertet sie gebrauchte Bauteile des Modell-LKW, der als Beispielprodukt auf der Hannover Messe hergestellt wird. Jedes wiederverwertbare Bauteil hat einen Digitalen Produktpass (DPP), der als Verwaltungsschale umgesetzt ist. So können Produkte im Datenraumen sichtbar gemacht werden. Der DPP enthält unter anderem Informationen über den aktuellen Zustand der Komponente, ihren bisherigen Nutzungsverlauf und ihren CO2 -Fußabdruck. In einem Lager werden die Bauteile aufbewahrt und stehen zur erneuten Verwendung bereit. „Es war für uns ein großer Vorteil,“ erklärt Petzsche, „dass wir auf eine industrienahe Produktionsumgebung zurückgreifen konnten. So konnten wir die Produktionsinsel_SKYE in einen Service-basierten Datenraum integrieren, der in realitätsnahen Bedingungen arbeitet.“ 

Der „Re-Use“ – Use Case auf der Hannover Messe
Auf dem Stand der SmartFactory-KL können Besucher:innen einen eigenen Modell-LKW konfigurieren und bestellen. Dabei können sie angeben, ob auch gebrauchte Bauteile verbaut werden dürfen. Die Produktionsinsel_SKYE nimmt als Anbieter von Gebrauchtkomponenten im Datenraum teil. Sämtliche Produkte sind über Verwaltungsschalen identifizier- und ansprechbar. Mit _SKYE soll gezeigt werden, wie mit Hilfe von einer Qualitätsprüfung und der Selbstbeschreibung des Produktes auf Basis der Verwaltungsschale entschieden werden kann, ob eine Wiederverwendung möglich ist und wie das Bauteil erneut Teil einer neuen Wertschöpfungskette werden kann. „Wer sich bei uns einen kleinen LKW konfiguriert, darf diesen natürlich auch mit nach Hause nehmen“, verrät Petzsche. Auf jedem Modell-LKW befindet sich übrigens ein QR-Code, über den die Verwaltungsschale eines jeden LKW einsehbar ist.

Auf der Hannover Messe ist die SmartFactory-KL in Halle 8 D18 zu finden.

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